Paula goes America

Ich bin ich / I Am Me

Am 6. Juni 2024 eröffnet in New York die erste Retrospektive Paula Modersohn-Beckers in einem US-amerikanischen Museum. Anschließend wird sie in Chicago gezeigt. Unter dem Titel »Ich bin ich / I Am Me« präsentiert die Neue Galerie New York gut 50 Gemälde sowie 15 Zeichnungen der Künstlerin, darunter mehr als 20 Werke aus Bremer Sammlungen. Auftakt und Mittelpunkt der Ausstellung bildet das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag aus dem Paula Modersohn-Becker Museum.

Fünf Meisterwerke aus dem Bremer Paula Modersohn-Becker Museum sind in die USA gereist, um diese wichtige Präsentation zu bereichern: Neben dem ikonischen Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag sind die Liegende Mutter mit Kind II, das Flöte blasende Mädchen im Birkenwald, Birkenstamm vor Landschaft sowie die Zeichnung eines Kindes hochkarätige Gäste in der Neuen Galerie in New York und dem Art Institute of Chicago.

»Die Bilder zählen zu den bedeutendsten Werken unserer Sammlung. Insbesondere das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag wird von unseren Besucherinnen und Besuchern derzeit schmerzlich vermisst… Dass wir trotzdem bis Januar 2025 auf die Bilder verzichten, hängt auch mit dem Ziel zusammen, dem Publikum in den USA einen breiten und nachhaltigen Einblick in die Kunst Paula Modersohn-Beckers zu ermöglichen«“, sagt Dr. Frank Schmidt, Direktor des Paula Modersohn-Becker Museums.

Einzigartig in der Kunstgeschichte

Das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag ist in der globalen Kunstgeschichte von einzigartiger Bedeutung: Mit diesem Werk, das sie 1906 schuf, war Modersohn-Becker die erste Malerin, die sich selbst im Akt darstellte! Das weltweite Interesse an dieser »Pionierin der Moderne« wächst stetig und hat im vergangenen Jahrzehnt an zusätzlicher Dynamik gewonnen. Das zeigt die große Resonanz auf die Ausstellungen in Humlebæk (Dänemark, 2014/15), Paris (2017) und London (2021).

Der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art (MoMA), Alfred Barr Jr., hatte den besonderen Stellenwert von Paula Modersohn-Becker schon früh erkannt. Er nahm sie bereits 1931 als einzige Malerin in die Überblicksausstellung »German Painting and Sculpture« auf. In nur sechs Wochen kamen mehr als 27.000 Besucherinnen und Besucher, um u. a. zwei ihrer Selbstbildnisse aus der damaligen Sammlung des Museum Folkwang in Essen zu sehen. Im Katalog stellte Barr Modersohn-Becker als Malerin vor, die »Jahre vor Matisse, Picasso oder Derain« mit ihrer Kunst an Cézanne, van Gogh und Gauguin angeschlossen und dabei ihren eigenen Stil entwickelt habe.

Heute befinden sich rund 15 Bilder sowie zahlreiche Zeichnungen von Paula Modersohn-Becker in US-amerikanischen Museen. 2017 erst wurde das Selbstbildnis mit zwei Blumen in der erhobenen linken Hand aus dem Jahr 1907 für die Sammlungen des MoMA und der Neuen Galerie angekauft: Es ist nicht nur das einzige Selbstbildnis von Paula Modersohn-Becker in den USA, sondern auch das früheste von einer Frau gemalte Bild in der Dauerausstellung des MoMA.

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