Bundesverdienstkreuz für Marie-Luise Zimmer

Marie-Luise Zimmer und Bürgermeister Andreas Bovenschulte

Für ihren herausragenden und langjährigen Einsatz für das Gemeinwohl ist Marie-Luise Zimmer vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Bürgermeister Andreas Bovenschulte überreichte der Musiktherapeutin den Orden am 27. Mai 2024 im Senatssaal des Bremer Rathauses.

Wegweisende Ideen

Ohne ihren persönlichen Einsatz gäbe es den Förderverein PEGASUS nicht, ohne sie hätte er nicht die Aufmerksamkeit, die er für seine Arbeit verdient, so Bovenschulte. Er macht sich stark für Kinder und Jugendliche mit krebskranken Eltern oder Geschwistern. Auch ihre Idee, extrem früh geborenen Kindern mit einer auditiven Stimulation der Mutterstimme einen besseren Start in das Leben zu ermöglichen, sei inzwischen eine bundesweit bekannte musiktherapeutische Methode in der Neonatologie.

Auditive Stimulation

Marie-Luise Zimmer, geboren 1943 in Rensekow, hat in den 1970er Jahren die erste Freie Musikschule mit frühmusikalischer Erziehung gegründet. Sie ist examinierte Erzieherin und ausgebildete Musikpsychotherapeutin und Traumatherapeutin. 1997 bis 2010 arbeitete Zimmer neben ihrer freien Praxis als Musiktherapeutin in der Neonatologie des Klinikums Bremen-Mitte mit extrem zu früh geborenen Kindern und etablierte dort die Auditive Stimulation.

Gleichzeitig arbeitete sie im Klinikum Bremen-Mitte musiktherapeutisch auf der kinderonkologischen Station und von 2003-2015 auf der Palliativstation des Klinikums Links der Weser. Hier stand sie oft inmitten der familiären Krise von Sterbenden und chronisch Kranken, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich war. Sie bemerkte, wie hilflos, unsicher und vereinsamt sich die gesunden Kinder und Jugendlichen in solch stark veränderter familiärer Situation fühlten bis hin zur inneren Einsamkeit oder Verweigerung.

Kinder krebskranker Eltern

Zur Unterstützung dieser Kinder entwickelte Marie-Luise Zimmer mit einem besonderen persönlichen Einsatz und über ihr berufliches Wirken hinaus ab dem Jahr 2000 das Projekt PEGASUS in Zusammenarbeit mit der Bremer Krebsgesellschaft. Ein Projekt, das von Anfang an als Präventionsangebot zur Stärkung der seelischen Gesundheit von betroffenen Kindern und Jugendlichen gedacht war und sich ausschließlich über freiwillige Spenden finanziert. Zimmer organisierte finanzielle Förderungsmöglichkeiten, Benefizkonzerte und Öffentlichkeitsarbeit. Sie hat bundesweit als Expertin auf Kongressen zum Thema "Kinder krebskranker Eltern" gesprochen.

Zimmer unterstützte die Gründung des Fördervereins PEGASUS Bremen e.V. und wirkte im Vorstand mit. Ohne sie hätte es dieses seit 2001 bestehende Angebot in Bremen nicht gegeben. Ihr Gedanke, Kinder und Jugendliche aus Familien mit Krebskranken zu unterstützen, hat sich bundesweit verbreitet. Heute bestehen in mehr 40 Städten in ganz Deutschland Interessengruppen und Aktivitäten, eine dieser Gruppen auch in Österreich. Auch wirkt sie im Bremer Institut für Musiktherapie und seelische Gesundheit (BIM) mit.

Quelle: Pressemitteilung des Bremer Senats

Foto: Senatspressestelle

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